Losgröße 1

Losgröße 1 einfach erklärt

Stellen Sie sich vor, jedes Produkt wird individuell und nur auf Bestellung gefertigt – also wirklich ein einzelnes Stück pro Auftrag. Genau das bedeutet Losgröße 1: Sie produzieren nicht in großen Serien, sondern jedes Produkt wird speziell nach Kundenwunsch gefertigt. Das klingt teuer – ist es aber nicht, solange Produktion, Planung und Logistik digital vernetzt und automatisiert sind. So wird individuelle Fertigung wirtschaftlich möglich.

Hintergrundinformationen

Der Begriff Losgröße 1, auch bekannt als Mass Customization, beschreibt das Produktionsparadigma, bei dem Einzelanfertigungen unter industriellen Bedingungen gefertigt werden – mit Effizienz nahe der Serienfertigung. Er ermöglicht maximal kundenspezifische Produkte, etwa im Maschinenbau oder in der Automobilindustrie, wo Fahrzeuge vollständig konfiguriert werden können.

Grundlage dafür sind digitale Technologien und Industrie 4.0-Ansätze: automatisierte Rüstprozesse, modulare Produktionssysteme und vernetzte Planungswerkzeuge sind entscheidend, um Kosten und Durchlaufzeiten im Rahmen zu halten.

Technologien & digitale Voraussetzungen für Losgröße 1

Um die wirtschaftliche Einzelanfertigung zu realisieren, sind folgende Technologien essenziell:

  • Digitale Fabrik & smarte Planungssysteme: Produktionsplanung muss flexibel und variantenfähig sein. MES-Systeme greifen auf Echtzeitdaten zu und prognostizieren beispielsweise Maschinenauslastung oder Rüstzeiten – oft unter Einsatz von Simulation (CAx) und Vorlagen (Templates).
  • Condition Monitoring & In-line Qualitätskontrolle: Permanente Überwachung von Werkzeugen und Prozessen sichert Produktqualität bei hoher Variantenvielfalt. Sensorik und Automation stellen schnelle Rückkopplung sicher.
  • Digitale Zwillinge & Standardisierte Datenmodelle: Digitale Zwillinge erlauben Simulation vor der Fertigung. Einheitliche Datenstrukturen über Maschinen (Stichwort: Standardisierung) kommen ohne manuelle Eingriffe aus – ein typisches IA‑4.0-Szenario.
  • KI-gestützte Entscheidungsunterstützung: KI-basierte Tools analysieren Produktionsprozesse, optimieren Rüstfolgen, Materialfluss und Ressourcenzuweisung in Echtzeit – essenziell für effiziente Losgröße‑1‑Fertigung.

Diese Technologien bilden das Rückgrat für eine agile Einzelproduktion – nur so kann Losgröße 1 wirtschaftlich umgesetzt werden.

Losgröße 1 in der Logistik und Supply Chain

Auch in der Logistik stehen Unternehmen vor tiefgreifenden Veränderungen:

  • Dynamische und agile Supply Chains: Unternehmen müssen flexibel auf einzelne Bestellungen reagieren – das erfordert transparente Prozesse und proaktive Kommunikation entlang der gesamten Supply Chain.
  • Minimale Lager, schnelle Reaktion: Einzelanfertigungen verlangen Lagerbestände nahe null. Logistik muss schnell liefern, meist mit Next-Day‑ oder Same-Day‑Lieferung. Kommissionierungstechnik und Infrastruktur werden dafür auf Effizienz getrimmt.
  • Digitale Vernetzung & Logistik 4.0: Vernetzung aller Logistikprozesse (6R‑Prinzip), Einsatz von autonomen Fahrzeugen (FTS), digitale Zwillinge und IoT-Technologien ermöglichen flexible Intralogistik – besonders bei wechselnden Einzelaufträgen.
  • Supply-Chain-Transparenz & kollaborative Netzwerke: Für effiziente Losgröße‑1‑Fertigung sind alle Partner entlang der Lieferkette eng vernetzt – von Lieferanten bis Endkunde – und teilen relevante Informationen in Echtzeit.

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